Kabelfehlerortungsprozess
Mit dem Kabelfehlerortungsprozess Schritt für Schritt zum Kabelfehler
Ziel der Fehlerortung ist eine möglichst schnelle und genaue Lokalisierung eines Kabelfehlers, um eine optimale Basis für eine schnelle Reparatur und Wiederzuschaltung zu schaffen. Unsere Geräte verfügen über eine große Bandbreite an Messmethoden und bieten Ihnen so die maximale Unterstützung bei der Fehlersuche.
Fehleranalyse
Die Fehleranalyse dient zum Feststellen der Fehlercharakteristik und bestimmt bei der Fehlerortung das weitere Vorgehen und die Auswahl der Methoden.
Messmethoden zur Fehleranalyse in der Kabelfehlerortung:
Isolationswiderstandsmessung
zur Bestimmung der fehlerhaften Phase und der Fehlerart.
Spannungsprüfung
zur Prüfung der Spannungsfestigkeit der Kabelisolation.
Kabelmantelprüfung
zur Feststellung von Beschädigungen der äußeren Kabelisolierung (Mantelfehlern).
Vorortung
Messmethoden zur Kabelfehler-Vorortung:
Konditionierung SIM / MIM
Schwer zu ortende oder nasse Fehler werden zuerst mit Stoßspannung konditioniert, anschließend wird eine SIM/MIM-Messung durchgeführt.
DC-ICM
Stoßstrommethode im DC-Modus zur Ortung von ladbaren Durchschlagfehlern bei der die Kabelkapazität in Verbindung mit einem Stoßspannungsgenerator ausgenutzt wird.
DC-SIM / MIM
Sekundär-Mehrfachimpulsmethode im DC-Modus zur Ortung intermittierender Fehler. Das Kabel wird mit Gleichspannung bis zum Durchschlag beaufschlagt. Die Kabelkapazität wird dazu verwendet, die verfügbare Stoßenergie zu erhöhen.
Messmodus mit Hüllkurven-Darstellung
Selbst kleine, intermittierende Impedanzveränderungen können durch eine Hüllkurve sichtbar gemacht und automatisch gespeichert werden.
Fehlerkonditionierung / Brennen
Hochohmige Kabelfehler werden mit leistungsstarken Hochspannungsbrenngeräten behandelt. Die entstehende Fehlerstelle wird niederohmig und kann daher leicht nach der TDR Methode eingemessen werden. Diese Anwendung wird bei den klassischen Papier-Blei-Mantel-Kabeln eingesetzt.
TDR
Impulsreflexionsmethode zur Ortung von niederohmigen Fehlern, Kabelunterbrechungen und zur Bestimmung der Kabellänge.
Mehrfachimpulsmethode (SIM / MIM)
die Sekundär-Mehrfachimpulsmethode ist die bewährteste und präziseste Kabelfehler-Vorortungsmethode. Hochohmige Fehler und Durchschlagfehler werden durch einen einzigen HV-Impuls gezündet und die Fehlerentfernung mehrfach und sehr genau mit der TDR-Technik gemessen und automatisch ausgewertet.
Ausschwingmethode (Decay)
Spannungsgekoppelte Ausschwingmethode zur Ortung von Durchschlagfehlern mit hoher Spannung. Zur Ermittlung der Fehlerentfernung werden die oszillierenden Spannungsreflexionswellen automatisch ausgewertet.
Stoßstrommethode (ICM)
Stoßstrommethode zur Ortung hochohmiger Fehler und Durchschlagfehler. Die Fehlerentfernung wird durch die Auswertung der Stoßstromdiagramme bestimmt. Speziell für die Anwendung an langen Kabeln geeignet.
Trassierung und Nachortung
Bei neu installierten Kabeln liegen oft detaillierte Daten vor, zum Beispiel in einem Geografischen Informations-System (GIS). Wenn dies nicht der Fall ist, muss die Trassierung mit passenden Geräten erfolgen. Dafür gib es zwei Methoden:
Messmethoden zur Trassierung und Kabelfehler-Nachortung:
Akustische Nachortung
ist die gebräuchlichste Methode für die punktgenaue Ortung von hochohmigen Fehlern und Durchschlagfehlern. Hochspannungsimpulse erzeugen auf dem Weg zur Fehlerstelle elektromagnetische Impulse und generieren einen Durchschlag mit akustisch wahrnehmbarem Knall.
Schrittspannungs-Methode
zur punktgenauen Ortung von Kabelmantelfehlern. An der Fehlerstelle wird ein Spannungstrichter erzeugt, der mit Hilfe von Erdspießen und einem Empfänger geortet werden kann.
Kabeltrassenortung
zur genauen Bestimmung des Kabelverlaufs. Gerade bei unbekanntem oder ungenauem Verlauf des Kabels ist eine genaue Trassierung unerlässlich und spart Zeit und Geld.
Drallfeld- oder Minimumtrübungs-Methode
wird je nach Kabeltyp bei der Nachortung von Kurzschlüssen angewandt. Dabei wird die durch den Fehler hervorgerufene Störung des sonst homogenen Magnetfeldes gemessen und punktgenau lokalisiert.
Kabelidentifikation
Messmethoden zur Kabelfehleridentifikation:
Kabelfehlerauslese
dient zur Auslese von ein- oder mehradrigen Kabeln aus einem Kabelstrang. Der Messtechniker bekommt dadurch eine genaue Information, welches Kabel geprüft und ggf. geschnitten werden muss.
Weiterführende Informationen zu Kabelfehlerortung